Gestern, 18. Januar, hatten wir unsere erste Besprechung zum neuen Projekt in Bangladesch.
Termin für die Abreise ist Freitag, der 16. Februar 2018.
Aus dem ersten Einsatz in den Camps haben wir viel gelernt und werden dieses Mal besser ausgestattet und besser vorbereitet
dort eintreffen.
Die Lage ist nach wie vor sehr grenzwertig, was medizinische Versorgung angeht.
Wir haben engen Kontakt zu Organisationen vor Ort, die von katastrophalen Zuständen berichten.
Aktuell halten sich über 1 Million Rohingyas in den Camps auf, die medizinische Versorgung hat sich weiter verschlechtert und
die Versorgung stellt die Organisationen dort vor immer größere Probleme.
Monatlich flüchten noch immer 2000 bis 4000 Menschen über die Grenze nach Bangladesch.
Ich möchte hier den offiziell zugänglichen Bericht von UNICEF verweisen, der jederzeit im Internet verifiziert werden kann :
ZITAT :
Unter den Rohingya-Kindern in den Flüchtlingslagern in Bangladesch herrscht nach UN-Angaben eine immer dramatischere Hungersnot.
Ein Viertel von ihnen leide unter einer lebensbedrohlichen Unterernährung, erklärte das Kinderhilfswerk Unicef am Freitag in Genf. Die Organisation beruft sich auf Untersuchungen, die zwischen Ende Oktober und Ende November in verschiedenen Flüchtlingslagern gemacht wurden.
"Bis zu 25 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden unter einer ausgeprägten, ernsten Unterernährung", sagte Unicef-Sprecher Christophe Boulierac in Genf. "Fast die Hälfte der untersuchten Kinder hat Blutarmut, bis zu 40 Prozent leiden unter Durchfall und 60 Prozent haben starke Atemwegsentzündungen." Die Kinder, die bereits unter ihrer Fluchterfahrung zu leiden hätten, seien jetzt mit einer Gesundheitskrise konfrontiert.
Die Ernährungssituation hat sich demnach in den vergangenen Wochen deutlich verschlechtert: Anfang November hatte Unicef eine Studie veröffentlicht, nach der 7,5 Prozent der Kinder im Flüchtlingslager Kutupalong schwer unterernährt sind. Das Lager wurde neben anderen Camps auch für die neue Studie untersucht.
ZITAT-ENDE.
Wir planen in den Lagern drei Projekte :
Medizinische Versorgung
Arsen-Freies Trinkwasser
Lebensmittel
Die medizinische Versorgung von Krankheiten und Verletzungen wird diesmal aufgrund der vorherigen Erfahrungen professioneller erfolgen.
Wir werden in den Camps, an den Stellen, an denen sonst niemand von den anderen Organisationen hinkommt, Stationen aufbauen, in denen neben den „normalen“ Verletzungen auch Krankheiten und Infektionen von Ärzte behandelt werden können.
Bei unserem ersten Projekt im letzten Jahr mussten wir viele kranke Menschen wegschicken, weil wir keine Möglichkeiten hatten,
wirklich zu helfen.
Das soll und darf nicht wieder vorkommen.
Das Thema Brunnen-Bohren war beim ersten Einsatz ein absoluter Fehlschlag, weil wir auf andere angewiesen waren, die aus dem Projekt Profit schlagen wollten.
Dieses Mal haben wir einen zuverlässigen Partner vor Ort, der mit uns zusammen Brunnen bohren wird.
Es wird wieder eine Aktion zur Verteilung von Lebensmittelpaketen geben speziell für Familien mit Kindern.
Wir haben uns große Ziele gesetzt und dieses Mal genaue Pläne, wie wir diese erreichen wollen.
Entsprechende Fahrzeuge sind bereits gebucht, Übernachtungsmöglichkeiten sich gesichert, die Reiseformalitäten
werden in den nächsten Tagen abgeschlossen.
Wir haben einen Grundstock, was die finanziellen Möglichkeiten zum Kauf von Medikamenten angeht, der jedoch nicht ausreicht.
Die Reisekosten in Höhe von etwa 1500 Euro werden von jedem Teilnehmen selbst getragen.
Das alles wird jedoch nicht ausreichen, die medizinische Versorgung mit speziellen Medikamenten wie z.B. Antibiotika sicher zu stellen.
Wir müssen die Medikamente vor Ort kaufen, weil sich die Gesetzeslage in der Form geändert hat, dass KEINE Medikamente mehr vom Ausland eingeführt werden dürfen.
Wir planen noch ein paar Info-Veranstaltungen und den Verkauf von Essen und Spezialitäten, um noch einiges an finanzieller Unterstützung zu erhalten.
Dennoch sind wir auf Spenden angewiesen.
Wir haben alle Tätigkeiten des letzten Projektes sehr umfangreich dokumentiert, so dass das Ausmaß der humanitären Katastrophe sichtbar wird. Auch dieses Mal werden wir täglich und zeitnah von dort berichten.
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