Wir hatten gestern ein langes Gespräch mit dem Leiter des „ SUBHIL AL-YAQOOBI MEMORIAL HOSPITAL FOR CHILDREN „ Kinderkrankenhauses, Dr. Sadiq.

Das Krankenhaus ist das Einzige in der Region und versorgt einen Einzugsbereich von bis zu 250 km rund um Erbil.

Die Situation des Krankenhauses beschreibt die Lage der Kliniken im Lande besonders eindrucksvoll.

Wir haben einen Rundgang durch die Klinik gemacht und der Eindruck ist wirklich bedauernswert.

Es gibt grundsätzlich keine Krankenversicherung im Irak, Patienten müssen Ihre Behandlung selbst zahlen, müssen Ihr Bettzeug mitbringen, Essen und Trinken gibt es nicht.

Meistens wird auf Holztischen behandelt, der Putz fällt von der Decke, alte Fußböden sind voller Schmutz und gesprungener Fliesen.

Dem Arzt war es sichtlich peinlich und auch die Beschreibung der Behandlungen selbst waren für Ihn schwer zu erklären.  

Für die gesamte Pränatal-Diagnostik gibt es in der Klinik ein altes Ultraschallgerät, das hin und wieder auch funktioniert. 

Die gesamte Tour gestern hat mich ein Imam begleitet, der mir auch geduldig meine tausend Fragen beantwortet hat.

Wir saßen nach dem Besuch noch mehrere Stunden zusammen und redeten über die Probleme der Kliniken im Nordirak.

Die Situation ist nicht nachvollziehbar und über politische Gründe will ich hier nicht schreiben.

Wir haben jedenfalls noch ein tragbares mobiles Ultraschallgerät aus der Spende der Firma STRÄTZ und werden das umgehend nach der Rückkehr hierher schicken. Weitere Geräte zur Diagnostik werden sicher folgen.