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Hilfsprojekte im Irak Juni 2021

Auch heute haben wir wieder Kliniken aufgesucht und mit Ärzten gesprochen.

Die Problematik ist in alle Krankenhäusern die Gleiche.

Es gibt nichts und was es gibt, ist so alt, dass man kaum damit vernünftig arbeiten kann.

Das Haupt-Krankenhaus von Erbil ist am schlimmsten dran.

Wir hatten das Glück oder Unglück, einer Nierentransplantation zuzusehen und die Kommentare des Oberarztes waren einfach nur schockierend.

Im ganzen OP gibt es 12 Stück über 10 Jahre alte Metall-Skalpelle, die mit einem Haushalts-Schleifstein nachgeschliffen werden. Einwegskalpelle oder Skalpelle mit wechselbaren Klingen hat man keine.

Beatmungsmaschinen und Anästhesiegeräte sind verrostet und verlieren Flüssigkeiten.

Es gibt ein altes Röntgengerät, bei dem die blanken Kabel raushängen und das einer der Ärzte regelmäßig mit Isolierband umwickelt.

Im Keller steht ein SIEMENS MRT, das seit 9 Monaten kaputt ist und nicht mehr repariert werden kann. Täglich müssen bis zu 30 Patienten weggeschickt werden, die ein MRT benötigen.

Biopsie-Instrumente sind über 15 Jahre alt und werden immer wieder gerade gebogen und in irgendwelchen Flüssigkeiten sterilisiert.

In der Nierenklinik existiert ein uraltes Endoskop, bei dem der Monitor nicht mehr funktioniert, nur noch im oberen Drittel des Bildschirmes erscheint ein kleines Bild.

Das noch vorhandene Ultraschallgerät funktioniert seit Jahren nicht.

Das Schlimmste ist jedoch die sogenannte Intensiv-Station. Ausser einem Bett und einem Patientenmonitor gibt es nichts.

Nach Angaben des leitenden Arztes überleben 3 von 20 Patienten einen operativen Eingriff aufgrund einer Sepsis nicht.

Die Notaufnahme findet auf alten Pritschen im Freien statt und in allen Krankenzimmern sind die Wände mit Schimmel überzogen

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